Sehe ich mal völlig anders!
Sun of the Night hat geschrieben:
Also, nehmen wir das Ding mal auseinander (ha, jetzts wirds interessant *böse grins):
Frieden ist eine Lüge
ok, das lehrt uns die Erfahrung ... es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt
Friede setze ich hier eher mit Zufriedenheit gleich. Zufriedenheit ist jedoch auch gleichzeitig Stillstand. Wer mit allem Zufrieden ist, hört auf sich weiter zu entwickeln, beginnt zu stagnieren.
Sun of the Night hat geschrieben:
es gibt nur Leidenschaft
Leidenschaft würde ich als "Gradmesser" eines Gefühls bezeichnen - zumindest im weitesten Sinne.
Es müßte eigentlich dann eher heißen: es gibt nur Gefühle
Leidenschaft ist nicht immer ein Gefühl, es kann ebenso für Überzeugung stehen. Und z.B. geht es in einer körperlichen Auseinandersetzung nicht so sehr um die kühle, analytische Technik, sondern vor allem um die Leidenschaft, mit der man die Technik umsetzt. Um bei diesem Beispiel zu bleiben, wenn ich nicht bereit bin, ein Risiko einzugehen, werde ich wahrscheinlich verlieren. Wenn ich also leidenschaftslos trainiere und kämpfe bin ich vielleicht ein versierter Techniker, aber kein guter Kämpfer. In der Kunst ist es genauso. Ich kenne Musiker, die sind technisch wahnsinnig versiert, spielen jedoch leidenschaftslos, so das es sich anhört wie von einem Computer wiedergegeben. Die Qualität wird auch hier wieder von Leidenschaft bestimmt.
Sun of the Night hat geschrieben:
durch Leidenschaft erlange ich Stärke
... so ein Blödsinn, ein starkes Gefühl - positiv oder negativ - macht mich verwundbar, weil in dem Augenblick der Verstand aussetzt
Wenn ich hier wieder von meinem Denkansatz zur Leidenschaft ausgehe, also wenn ich hier sage Leidenschaft ist der Faktor an dem sich messen lässt wie sehr ich hinter dem stehe, was ich tue, ist diese Aussage, im Gegensatz zu dem von Dir gesagten, durchaus Richtig.
Ich verweise wieder auf die Kampfkunst (und ich wähle bewust das Word KUNST, nicht Sport):
Gehen wir von zwei Kämpfern aus die sich, gemessen an ihren technischen Fertigkeiten, ebenbürtig sind. Der Eine ist eher leidenschaftslos, der Andere kämpft mit Verstand UND dem was im allgemeinen Herz genannt wird, also mit Freude, mit Leidenschaft. Wer wird da wohl gewinnen?
Ich glaube, die Frage kann sich jeder selbst beantworten.
Sun of the Night hat geschrieben:
durch Stärke erlange ich Macht
ja, durchaus - und sei es nur über mich selbst
Aber auch die Macht, andere zu bewegen. Ein gewisser Herr Goebbels hat durch leidenschaftliche Reden eine ganze Nation verführt!
Sun of the Night hat geschrieben:
durch Macht erlange ich den Sieg
träum weiter - wieviele Mächtige haben Schlachten oder auch den Kopf verloren.
Du kannst das nur auf deine persönlichen Ebene beziehen - z.B. durch innere Stärke die Nikotinsucht besiegen *gaaaanz breit grins
Macht zieht mehr Macht nach sich. Siehe Bill Gates. Warum die Mächtigen die Schlacht und den Kopf verloren liegt meist im persönlichen Grössenwahn, der irgendwann einsetzt. Napoleon hielt sich für unschlagbar, ebenso wie Hitler, Xerxes oder Gaius Julius Caesar... und alle haben ihre Megalomanie teuer bezahlt... solange Sie jedoch einen kühlen Kopf bewahrten... wie mächtig waren sie da? Sie haben mehr oder minder die gesamte bekannte Welt kontrolliert.
Sun of the Night hat geschrieben:
der Sieg zerbricht meine Ketten
nur die, die man man sich selbst im Kopf angelegt hat
Es gibt keine anderen Ketten!
Sun of the Night hat geschrieben:
Die Macht wird mich befreien.
nur die Macht über sich selbst befreit das Denken.
... und da ist Leidenschaft der völlig falsche Ansatz, eher hilft da eiskalte Analyse. Nur gibt es eben Gefühle, und die lassen sich nicht wegdiskutieren oder wie bei den Jedi unterdrücken - und die wiederum verhindern klares Denken.
Ich denke, was dieser Kodex vor allem bewirken will, ist die Bereitschaft zu wecken. Die Bereitschaft, in Aktion zu treten anstatt in Passivität zu verharren und das sogenannte "Schicksal" entscheiden zu lassen.